
Die Wildnis wird zum Paradies
Gestern waren wir zum ersten Mal alle auf unserem neuen Waldgrundstück (abgesehen von den Besichtigungsterminen vor dem Kauf). Es fühlte sich fast so an, als wenn man ein neues Haus bezieht. Nur stellt sich im Wald die Frage, was man denn eigentlich braucht und überhaupt da haben möchte. Ja, was wollen wir da eigentlich machen? Eigentlich wollen wir das Grundstück vorallem zum Entspannen und Auftanken nutzen, aber erstmal erschlug uns fast die Fülle an hochgewachsenen Pflanzen. So wunderschön das Grüne auch ist, wir konnten kaum rumlaufen, also mussten wir uns erstmal ein paar Wege bahnen. Meine Beine schmerzen noch etwas von den ganzen Stacheln die beim Laufen darüber an der Haut kratzten. Ja, es herrscht ziemliche Wildnis dort im Wald. Ist ja auch Wald. Vieles möchten wir so lassen, weil wir Wald auch Wald sein lassen wollen, aber dennoch wollen wir es uns dort ja auch ein wenig „bequem“ machen.
Vor kurzem warf mir jemand eine Karte zum Muttertag in unseren Briefkasten ein, auf der stand dieser Bibelvers:
„Ich werde diese Wildnis in ein Paradies verwandeln, schön und prächtig wie der Garten Eden.“ Jesaja 51,3
Irgendwie landete der Vers dann an unserem Kühlschrank und gestern viel uns dieser Vers nochmal besonders ins Auge und bekam eine ganz neue Bedeutung. Ein Paradies wäre schön. Und vom Sinnlichen her gesehen, war es auch schon etwas so. Denn irgendwie umgab uns alle so eine Leichtigkeit, wie man sie zu Hause einfach nicht hat. Da gibts viel zu viel Ablenkung und Todos, die erledigt werden wollen. Im Wald gibts zwar auch viel zu tun, aber wir hoffen, das die Gelassenheit zur Unperfektion uns erhalten bleibt.
Und die Kinder? Die waren natürlich auch dabei und scherten sich wenig um Wildnis oder Asbest auf dem Dach der Hütte. Sie machten sich auf die Suche nach Schätzen, die die Vorbesitzer hinterlassen hatten. Zwerge wurden gefunden, eine alte Zeitung von 1982, eine Leiter, Flaschen, eine alte Schubkarre, Bretter, rostiger Draht….und sie waren eifrige Helfer beim Entfernen des Springkrauts.
Was wir als nächstes machen? Wir werden uns überlegen, was die Wildnis für uns zum Paradies machen kann. Die Dornen und Stacheln müssen weg. Die Chemikalien, die wir in der Hütte gefunden haben müssen weg. Giftige Pflanzen auch. Und dann, wenn alles Schlechte weg ist, vielleicht auch schon währenddessen, kann langsam gutes wachsen oder gestaltet werden. Und Hängematten, wir brauchen Hängematten, am besten 5 Stück, damit es kein Gestreite gibt, soll ja wie im Paradies sein ;)…
Das Wildnis-Paradies-Bild kann man natürlich auch auf den vielleicht etwas überwucherten Alltag, das Seelenleben und das Leben grundsätzlich übertragen. Alles Schlechte und Giftige entfernen…hm klingt schwierig, aber was Gott uns ja in diesem Bibelvers verspricht, ist ja, dass Er es tun wird und wir es nicht aus eigener Kraft schaffen müssen. Und dann kommt die Pracht!
Und ihr so? Findet ihr den Wald auch so beruhigend? Musstet ihr auch schon mal „Wildnis“ in die Schranken weisen?







Herzlichen Glückwunsch zu diesem Stückchen Paradies. – Wir verstehen Eure Begeisterung, teilen wir sie doch mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung in Maibach. Insgesamt hegen und pflegen wir dort 3200 qm bepflanzte Fläche, die vormals voller Brombeerranken, Disteln, Brennesseln, Giersch usw. war. Diese dauerhaft zu beseitigen und dafür andere Pflanzen, auch Büsche und Bäume, zu finden, die sich dort wohlfühlen, ausbreiten, möglichst ohne Gießen gut existieren können, ist nicht einfach, aber möglich. – Falls Ihr mal einen Rat braucht, gerne. Gottes Segen auf diesem Fleckchen Erde wünschen Euch Conny und Jürgen
Vielen Dank ihr beiden, vielleicht werden wir darauf zurückkommen!
Eigentlich seid ihr ja verkappte Nordmänner (und Frauen) wenn ich das mal so sagen darf, denn eine Sommarstuga gehört ja zum Schweden dazu wie Köttbullar und Ikea. Und wo ein Sommarstuga, da auch ein Plumpsklohäuschen als Teil vom Paradies – fabelhaft! Ich gehöre wohl eher zu den Innenraumgestaltern als Naturbändigern – zugegebenermaßen – aber ich freue mich sehr für euch und bin gespannt wie sich euer Paradies weiter entwickeln wird!
Grüße von Herzen, Nicola
„Sommarstuga“ kannten wir noch nicht, klingt gut 🙂