
Nachts am Feuer
Silvesterabend 20 Uhr. Irgendwie hatten wir es dieses Jahr verpeilt ein Abendprogramm zu planen. Ich habe auch nichts dagegen, das ganze unauffällig einfach ausfallen zu lassen, aber das kann man unseren Kindern nun wirklich nicht mehr verkaufen. So kam es, dass uns Papa Langsam kurzerhand allesamt ins Auto packte (ja, wir haben es noch) und wir in der Dunkelheit zu unserem Waldgrundstück fuhren. So ganz überzeugt davon, dass das für alle Beteiligten das Beste war, war ich nicht (kleinstes Kind weinte schon, weil es lieber ins Bett wollte), aber die Neugier auf ein spontanes Abenteuer war dann doch größer.
Ganz schön gruselig war es da im dunklen Wald. Am Nachbarsgrundstück sah man ein paar Taschenlampenlichter. Auf Nachfrage sagten uns die Jugendlichen, sie hätten die Erlaubnis der Nachbarn dort zu feiern. Da unser Vorbesitzer auch mal von unwillkommenen Gästen erzählte, ist es nicht unbedingt klar, wer sich da so rumtreibt. Nun gut, wir blieben weitesgehend ungestört und hatten halbwegs unsere Ruhe.
Wir müssen gestehen, dass wir noch nicht viel an der Hütte auf unserem Grundstück gewerkelt haben, aber man kann sie betreten und Licht gibts auch. Und wir Eltern hatten spontan einen kleinen Plan geschmiedet. Das kleine Kind ist wie erwartet im Auto eingeschlafen und die Großen schickten wir ganz unvorbildlich mit einem Film in die verdreckte Hütte (es gab Stühle und Decken). So konnten wir, Papa und Mama, uns ein Feuer machen und freuten und wärmten uns daran. An einem Ort wie diesem, mit wenig Ablenkung, kann man sich viel besser unterhalten als zu Hause. Wir träumten, visionierten und diskutierten und wurden kurz vor Mitternacht von einer unerwarteten Nachricht, wie sie passender nicht kommen konnte in eine neue Richtung gelenkt. Es ist so wertvoll, wenn sich ein Gespräch nicht in Belanglosigkeiten verliert, sondern sich etwas erschließt und konkret wird und manchmal eben auch durch ein Zeichen von außen. Gerade wenn man Kinder hat, sind lange Gespräche nicht mehr selbstverständlich, da man oft unterbrochen wird. Da muss man eben ab und zu die passenden Rahmenbedingungen schaffen.
Den Abend schlossen wir ab, indem wir das Feuerwerk oberhalb der nahegelegenen Großstadt betrachteten.
Hätten wir uns um neun ins Bett gelegt, wäre uns dieser schöne Abend wohl entgangen. Wir hätten nicht erlebt, wie krass dunkel es ist, wenn eben keine Straßenlampe oder so leuchtet. Wir hätten kein Gespräch gehabt. Die Kinder hätten nicht den Nervenkitzel erlebt, nachts im Wald zu sein.
Was ich mir vornehme fürs neue Jahr?
Mal wieder mehr spontan sein,
weniger zögern,
Abenteuer wagen,
Chancen ergreifen,
zu untypischen Zeiten, an untypischen Orten, untypische Dinge tun,
öfter mal ein Feuer machen,
mit den unterschiedlichsten Leuten am Feuer sitzen,
öffnen – Raum und Herz,
im Kleinen wie im Großen.
Eure Silvestergestaltung gefällt mir sehr, auch wie Ihr Euch als Eltern Freiraum füreinander geschaffen habt und auch die Vorhaben für das neue Jahr. Lasst uns im Sommer mal zusammen am Feuer sitzen.
Ein segens-reiches neues Jahr wünscht Euch Conny
Danke, das wünschen wir euch auch! Ja, wir würden gerne im Sommer mit euch am Feuer sitzen :)!
Feuer ist immer gut – siehe Lagerfeuer mit Jesus nach der Auferstehung. Ein guter Ort für Intensität und Inspiration.
Jetzt bleiben die spannenden Fragen offen:
welche Nachricht habt ihr mitten in der Nacht bekommen ?
Und: wo haben die Menschen eigentlich das Feuerwerk her ?
Gruß und in spannender Erwartung eurer weiteren Inspirationen, Jürgen
Gute Fragen 🙂