
Das erste Musikfestival
Ich oute mich mal auf diesem Blog. In meinem Vor-Familienleben war ich Musikerin, bin ich jetzt auch noch, aber eben anders, ihr wisst…Umso schöner, wenn sich beides vermischt:
Ein Sommerabend im Juli. Heute gehe ich das erste Mal mit meiner Tochter auf ein Musikfestival. Nur wir beide, was alleine schon eine Besonderheit ist. Schon Tage vorher sind wir voller Vorfreude. In der idyllischen Innenstadt sind mehrere Bühnen aufgebaut, auf denen verschiedene Jazz- und Cover-Bands auftreten. Vom ersten Ton an spüre ich die Begeisterung von meiner schon immer musikliebenden Tochter. Das freut das Mama-Musikerinnen-Herz natürlich sehr. Gemeinsam wippen wir im Takt, wiegen uns umschlungen zu Balladen und singen mit, wenn das Publikum aufgefordert wird. Überwältigt von so viel Darbietung huschen wir meist nach 2-3 Liedern von Bühne zu Bühne. Die Pariser Swingband oder doch Rock`n Roll aus Darmstadt? Oder die junge JazzBand, vermutlich frisch vom Konservatorium, die mich ein bisschen wehmütig werden lässt. Da könnte ich jetzt auch stehen, hätte ich nicht, denke ich mir… Dann schaue ich auf meine Tochter neben mir und denke mir, das die Kosten zu hoch gewesen wären, Kinder und Karriere zu vereinen oder gar zu verzichten, wie es sicher auch viele Musikerinnen tun. Ausserdem liegt mein halbes Leben vermutlich noch vor mir und so lasse ich mich inspirieren von den wohlbekannten Jazz-Klängen und geniesse es einfach nur zuzuhören.
Bei manchen Songs der Coverbands ziehe ich uns allerdings weg, denn vor manchen Inhalten möchte ich mein und das Kinderherz einfach bewahren. Auch darauf habe ich meine Ohren mittlerweile geschult. Und die Pariser Band die ich live so super fand, stellte sich als unhörbar für mich heraus, als ich bei der späteren Internetrecherche auf ihrem Plattencover Dämonen und in den Songtiteln weitere ähnliche Titel entdeckte. Gruselig! Schade, denn die haben mir musikalisch echt gut gefallen. Nun ja, auch solche Erlebnisse gehören dazu. Umso wichtiger auch diese Ebene wahrzunehmen und den Kindern kindgerecht zu erklären, warum wir uns das nun nicht mehr anhören und umso mehr eben die Musik zu feiern, die uns zuspricht.
Nun wieder zu Hause, sind wir uns einig, nun öfter auf Konzerte zu gehen, gerne auch mit den Geschwistern. Im Internet begebe ich mich auf die Suche nach Konzerten in der Nähe. Vieles ist leider sehr teuer und ich stelle fest, wir haben einiges verpasst: Coldplay in Frankfurt, Michael Patrick Kelly auf der Loreley. Aber die Karten für ein Festival sind gebucht auf das wir alle fahren werden. Es wird unser großes, langsames Abenteuer für dieses Jahr, denn: wir müssen mit Campingausrüstung und dem 9-Euro-Ticket quer durch Deutschland fahren. Wir werden euch sicher berichten.
Gemeinsam Musik zu feiern ist einfach gut. Es verbindet und belebt. Und es ist wichtig, dass wir das mit unseren Kindern erleben und sie da nicht raushalten und nur zu den Musikstunden schicken. Also, was ist euer nächstes Konzert (mit Kindern)?
Liebe Mama und Tochter Langsam, ich bin begeistert von eurer gemeinsamen Musikaktion! Es war sicher wunderbar, zusammen unterwegs zu sein und die Musik miteinander zu erleben!